Fremdwährungskonto eröffnen: Vorteile für Privatkunden + Vergleich

Banken bieten hierzulande nicht nur eine Kontoführung in Euro an, sondern darüber hinaus auch Fremdwährungskonten. Als privater Verbraucher mag man sich fragen, was der Sinn daran sein soll. Für Unternehmen, die Geschäfte außerhalb der Eurozone tätigen, liegt der Sachverhalt auf der Hand. Sie decken sich bei günstigen Fremdwährungskursen mit der jeweiligen Landeswährung ein, um dann bei Importen zu besseren Konditionen die Lieferung bezahlen zu können.

Was ist ein Fremdwährungskonto?

Bei einem Fremdwährungskonto (auch: Devisenkonto) handelt es sich um entweder um ein normales Girokonto, dass nicht in Euro geführt wird, sondern beispielsweise in US-Dollar, Australischer Dollar, Schweizer Franken (CHF) oder Yen, oder auch um Tagesgeld- oder Festgeldkonten.

Theoretisch können Fremdwährungskonten in allen Währungen geführt werden, die seitens des jeweiligen Landes zur Ausfuhr freigegeben sind. Als jüngstes Mitglied dieser Staatengemeinschaft hat unlängst die Volksrepublik China die Eröffnung von Konten auf Yuan lautend in Deutschland ermöglicht.

Vorteile: Weshalb ist ein Fremdwährungskonto sinnvoll?

Wie bereits zu Beginn erwähnt, liegt einer der Vorteile in der Absicherung von Unternehmen gegen Währungsschwankungen. Durch den preiswerten Einkauf einer Fremdwährung zu einem früheren Zeitpunkt senkt der Importeur den Preis der Ware gegenüber einem teureren Kurs zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung.

Fremdwährungskonten bieten aber auch Privatpersonen, die nicht im internationalen Zahlungsverkehr aktiv sind, durchaus Vorteile. Fremdwährungskonten können sinnvoll sein, weil sie in der Regel höher verzinst werden als gleichartige Konten in Euro. Der Zinssatz orientiert sich häufig an dem Zins, den die Sparer im jeweiligen Herkunftsland erhalten. Bei der Wahl eines Fremdwährungskontos und der Wahl der Bank ist ein Vergleich jedoch unabdingbar. Die Zinssätze der Anbieter hierzulande weisen eine überdurchschnittliche Schere auf. So reicht der Zinssatz für ein Konto, welches in australischen Dollars geführt wird, Mitte August bei einem Anbieter von null Prozent Zinsen p.a. bis zu 1,5 Prozent p.a. bei einem anderen Institut.

Die Sicherheit bei Fremdwährungskonten

Einlagen in Euro fallen unter die europäische Einlagensicherung. Am 3. Juli 2015 wurde das europäische Recht der Einlagensicherung auf nationales Recht umgelegt. Damit unterliegen jetzt auch Fremdwährungskonten der Einlagensicherung und sind nach europäischem Standard mindestens in Höhe der gesetzlichen Einlagensicherung gesichert. Ist eine Bank darüber hinaus Mitglied in einem der Einlagensicherungsverbände, so gelten die jeweiligen Höchstsätze auch für Konten in Fremdwährung.

Steuern, Abgeltungssteuer

Theoretisch unterliegen sowohl die Zinsen auf die Einlage als auch mögliche Kursgewinne bei Verkauf der Fremdwährung der Besteuerung. Die Abgeltungssteuer auf die Zinserträge führen die Banken, analog zu Konten in Euro, direkt an die Finanzbehörden ab. Wer Fremdwährung billig als Geldanlage kauft und sie später mit Gewinn wieder verkauft, erzielt einen Spekulationsgewinn.

Dieser ist jedoch nur dann steuerfrei, wenn das Konto nicht verzinst wurde und zwischen Ankauf der Währung und Verkauf mindestens ein Jahr gelegen hat. Wurde das Konto verzinst, beträgt die Haltefrist zehn Jahre. Die Besteuerung erfolgt auf der Grundlage des persönlichen Steuersatzes. Es muss jedoch angemerkt werden, dass die Banken keine Meldung bei Währungsverkäufen abgeben.

Chancen und Risiken von Fremdwährungskonten

Neben den erwähnten Chancen eines Fremdwährungskontos, Kursgewinne und höhere Verzinsung, birgt ein solches Konto aber auch Risiken.

Bricht der Kurs der Fremdwährung ein, und der Anleger muss zu diesem Zeitpunkt verkaufen, realisiert er Verluste. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung des Südafrikanischen Rand. Erhielt ein Anleger im Jahr 2010 noch eine Auszahlnug von rund sieben Rand für einen Euro, sind es heute schon 14, ein Wertverlust bei Verkauf von 50 Prozent. Diese Risiken sollten sich Anleger vor Augen halten, bevor Sie aufgrund leicht höherer Zinsen ein Fremdwährungskonto eröffnen.

Vergleich, Test

Fremdwährungskonto Test Deutschland.

Empfehlenswerte Fremdwährungskonten im Vergleich, unsere Tipps:

Comdirect

Comdirect Fremdwährungskonto einrichten: Comdirect bietet mit dem Comdirect Währungsanlagekonto ein Devisenkonto an.

Commerzbank

Um Ein Commerzbank Fremdwährungskonto zu eröffnen muss ein Termin in der Commerzbank Filiale verinbart werden.

DAB

DAB Währungskonto. Kostenloses DAB Bank Depot mit Zinsen und dem Möglichkeit zum Währungskauf.

(Nicht mehr verfügbar)

Deutsche Bank

Ein Deutsche Bank Fremdwährungskonto wird derzeit nicht über die Deutsche Bank Website angeboten.

DKB

Ein DKB Fremdwährungskonto wird momentan nicht angeboten.

Flatex

Flatex bietet kein Fremdwährungskonto an.

IKB

Die IKB bietet ein Dollar Fremdwährungskonto an. Dieses stellen wir im Artikel Devisenkonto genauer vor.

ING-DiBa

Es gibt momentan kein ING-DiBa Fremdwährungskonto.

Postbank

Um Ein Postbank Fremdwährungskonto zu eröffnen muss ein Postbank Berater kontaktiert werden.

Postfinance (Schweiz)

Postfinance Fremdwährungskonto: Es wird ein Privatkonto in Fremdwährung angeboten.

Sparkasse

Sparkasse Fremdwährungskonto: S-Broker mit kostenlosen Währungskonto eröffnen: www.s-broker.de

Targobank

Ein Targobank Fremdwährungskonto wird derzeit nicht über die Targobank Website angeboten.