Bargeld auf fremdes Konto einzahlen / Bareinzahlung zugunsten Dritter Gebühren

BareinzahlungImmer wieder taucht nicht nur in Deutschland die Diskussion auf, Bargeld doch abzuschaffen. Fast jeder Verbraucher nimmt auf die eine oder andere Art am bargeldlosen Zahlungsverkehr teil, sei es durch Lastschriften, Überweisungen, Daueraufträge, Kreditkarten oder EC-Karten.

Dennoch kann es durchaus auch einmal sein, dass eine Bareinzahlung zugunsten eines Dritten bei einer fremden Bank erfolgen muss.

Wann besteht die Notwendigkeit?

Nach wie vor verfügt nicht jeder Bürger in Deutschland über ein Girokonto. Europaweit sind dies fast 60 Millionen Menschen. Wer eine Rechnung zu begleichen hat, aber kein Girokonto nutzt und der Empfänger weiter entfernt lebt, muss daher auf eine Bareinzahlung zugunsten eines Dritten zurückgreifen. Es kann aber auch der Fall sein, dass ein Bankkunde nicht möchte, dass das Begleichen einer Rechnung offenkundig in seinen Kontoauszügen erscheint, beispielsweise bei der Rückführung eines Darlehens aus der Schweiz („Kredit ohne Schufa“).

Wie funktioniert die Bareinzahlung zugunsten Dritter?

Bundesweit wird für die Einzahlung zugunsten Dritter ein einheitliches Formular bei den Banken, der Zahlschein, verwendet. Derjenige, welcher die Zahlung leisten möchte, muss daher eine Bankfiliale aufsuchen. Auf dem Zahlschein werden Name des Empfängers, IBAN und BIC, der Betrag sowie der Verwendungszweck vermerkt. Die Bank verbucht die Einzahlung dann später zulasten der eigenen Kasse und zugunsten des Begünstigten. Dabei muss der Einzahler nicht das Kreditinstitut des Begünstigten aufsuchen. Gerade bei Auslandszahlungen ist dies kaum möglich.

Kosten und Gebühren der Barüberweisung

Wer einmal die Gebühren für eine solche Zahlung entrichtet hat, wird sich schnell nach Alternativen umsehen. Die Kosten dafür variieren jedoch je nach Institut. Einige Banken verlangen einen festen Betrag, andere machen die Einzahlungsgebühr prozentual von der Höhe des Betrages abhängig. Für einen Betrag von 15.000 Euro reicht die Bandbreite von 15 Euro bis hin zu 150 Euro. Einige Direktbanken kooperieren nicht mit Filialinstituten. In diesem Fall muss der Kontoinhaber für die Bar-Überweisung zu einer beliebigen Bank gehen und zahlt auch bei einer Einzahlung auf sein eigenes Konto bei der Direktbank die Gebühren für eine „Einzahlung zugunsten Dritter“. Einige Banken haben sich bereits komplett von der Dienstleistung, Bareinzahlungen für Dritte anzunehmen, verabschiedet.

Bareinzahlung auf fremdes Konto: Was ist zu beachten?

Bareinzahlungen zugunsten Dritter werden vom Gesetzgeber mit Skepsis betrachtet. Wer Bareinzahlungen ab 1.000 Euro oder in Fremdwährung ab einem Gegenwert von 2.500 Euro tätigt, muss sich im Rahmen des Geldwäschegesetzes bei der entgegennehmenden Bank identifizieren. Bei Bareinzahlungen in Fremdwährungen akzeptieren die Banken nur Noten, Münzen sind von der Annahme ausgenommen.

Welche Alternativen gibt es?

Western Union und ähnliche Unternehmen scheiden aufgrund der ebenso horrenden Gebühren als Alternative aus. Die einzige und echte Alternative ist die Nutzung von Bitcoins. Diese synthetische Währung kann ohne die Einschaltung von Banken von PC zu PC übertragen werden und ermöglicht für den Zahlungsvorgang eine völlige Umgehung des Bankensystems. Natürlich bedarf es vorher einer Kreditkarte, um Bitcoins zu erwerben. Dabei ist eine Prepaidkarte völlig ausreichend. Der Begünstigte kann dann im Anschluss an die Transaktion die Bitcoins in die gewünschte Währung konvertieren. Paypal scheidet auch aus, da hier ebenfalls ein Girokonto benötigt wird.

Geldeinzahlungsautomat, Einzahlungsautomat

Bareinzahlung auf fremdes Konto am Automaten: Dies ist in aller Regel nicht möglich. Meist muss man am Bankschalter in der Filiale vorstellig werden.

Commerzbank

Bargeld auf ein Fremdkonto bei der Commerzbank einzahlen: Die Kosten belaufen sich auf 2% des einzuzahlenden Geldbetrags. Mindestgebühr 15€.

Deutsche Bank

Die Geldeinzahlung auf ein fremdes Konto kostet bei der Deutschen Bank pauschal 15€.

Postbank

Die Kosten für eine Bargeldeinzahlung zugunsten Dritter bei der Postbank richten sich nach Höhe des Betrags:

  • < 5€ Einzahlung: 6,50€
  • 5€ – 5.000€: 15€
  • Für jede weitere 5.000€: 15€

Sparkasse

Bargeld auf ein fremdes Girokonto bei der Sparkasse einzahlen: Die Gebühren unterscheiden sich in Ihrer Höhe je nach Sparkasse. Sie liegen meist zwischen ca. 6€ und 12€.

Volksbank

Kosten für Bareinzahlung zugunsten Dritter bei der Berliner Volksbank: 10€. Für andere Volksbanken / Raiffeisenbanken bitte das jeweilige Preis -und Leistungsverzeichnis konsultieren.

 

17 Gedanken zu „Bargeld auf fremdes Konto einzahlen / Bareinzahlung zugunsten Dritter Gebühren“

  1. Liebes Team,

    ich bin krank und Sozialhilfeempfänger. Die Versicherungssumme für mein Auto möchte ich
    bar überweisen, da ich das Erscheinen dieser Zahlung auf meinen Kontoauszügen vermeiden möchte.
    Als ich kürzlich den Betrag direkt bar auf das Konto der Versicherung einzahlen wollte, teilte mir sie
    Sparkassenangestellte mit, dies sei seit Januar 2016 nicht mehr möglich wegen der Geldwäschegefahr.
    Mit demokratischen Prinzipien hat diese Einengung unserer Rechte nichts mehr zu tun!

    Welche Möglichkeit habe ich nun, den fälligen Versicherungsbetrag nicht über mein Konto auszuzahlen?

    Alles Gute für Sie und herzlichen Dank für Ihre Mühe.

    Viele Grüße
    M. Leyk

  2. moin team

    interessanter artikel.
    bin durch zufall darauf gestossen, weil ich unbedingt eine info brauchte, wie lange so eine bareinzahlung (postfil.) unterwegs ist oder sein kann, bis sie dem begünstigten gutgeschrieben wird.

    leider wurde in ihrem artikel dieser nicht unwichtige punkt nicht erwähnt.
    vielleicht können sie das ja noch ergänzend hinzufügen….. (?)

    anmerk.: die gebühr (15€) bei der post kann ich bestätigen. diese hat mich bei der einzahlung dann doch ein wenig überrascht.

    viele grüsse

  3. Hallo,
    hier meine recht aktuellen Erfahrungen:
    Commerzbank:
    Einzahlung zu gunsten dritter auf ein Konto bei einer anderen Commerzbank: 5 Euro
    (vormittags eingezahlt, Abends Gutschrift)
    Einzahlung zu gunsten dritter auf jede andere Bank: mindestens 15 Euro, Dauer kenne ich noch nicht, dürfte sich aber eigentlich an der gesetzlichen Vorschrift der Überweisung bewegen.
    Sparkasse Mainfranken:
    Hier hatte ich nur den Fall Einzahlung auf eine Kreissparkasse in einem anderen Bundesland: 10 Euro, wobei man mir vor ca. 2 Monaten sagte, dass bald auf 20 Euro erhöht wird. Einzahlung war 14 Uhr, Gutschrift nächster Werktag so gegen 20 Uhr.
    Hypovereinsbank: bietet nicht mehr an
    VR-Bank: Bietet nicht an und stellt sich bei vielen Sachen sehr kundenunfreundlich an (zuviel Arbeit mit P-Konto, dann wurde eben die gesamte Geschäftsverbindung gekündigt).

    Vielleicht helfen diese Infos ja weiter.

  4. Hier hatte ich nur den Fall Einzahlung auf eine Kreissparkasse in einem anderen Bundesland: 10 Euro, wobei man mir vor ca. 2 Monaten sagte, dass bald auf 20 Euro erhöht wird. Einzahlung war 14 Uhr, Gutschrift nächster Werktag so gegen 20 Uhr.
    Hypovereinsbank: bietet nicht mehr an
    VR-Bank: Bietet nicht an und stellt sich bei vielen Sachen sehr kundenunfreundlich an (zuviel Arbeit mit P-Konto, dann wurde eben die gesamte Geschäftsverbindung gekündigt).

    Vielleicht helfen diese Infos ja weiter.

  5. Wer den Staat bescheißt und als Sozialhilfeempfänger ein eigens Auto besitzt und noch dazu seine Kontoauszüge beschönigen will, sollte sich nicht über vermeintlich undemokratische Prinzipien beschweren…

  6. Hallo,

    ich habe mit der Postbank folgende Erfahrung gemacht:

    Einzahlung 1 / Filiale A
    Einzahlung: Dienstag ca. 15 Uhr
    Buchung: Freitag Nachmittag.

    Einzahlung 2 / Filiale B
    Einzahlung: Montag ca. 13 Uhr
    Buchung: Heute, Freitag 5 Uhr noch nicht gebucht.

    Ich gehe davon aus, dass auch der zweite Betrag heute gebucht wird.
    Ich habe ein DKB Konto und muss für Bareinzahlungen (Hochzeit, Geldgeschenke etc) leider diesen Weg gehen.
    Eine Woche ist schon eine lange Zeit, wie ich finde…

    Grüße Markus

  7. Bei meiner ortsansässigen Sparkasse sagte man mir, eine Einzahlung auf ein Fremdkonto sei überhaupt nicht möglich. Bei der nächsten Niederlassung im Nachbarkreis akzeptierte man nur Beträge bis 999,99 € für 15,- € Gebühr. Also dies scheint sehr variabel sein.

  8. Hallo leute
    Jeder von euch schieldert was, wieviel , usw.
    Die Frage ist doch warum.
    Was soll das mit Geldwäsche ?
    Wir Wollen doch nur Rechnungen bar Bezahlen ,
    Und wenn ich auch gebüren dafür zahle ist doch unsere angelegen heit .
    Ich dacht das Wir ein Demokratisches Land sind , aber wie es scheint doch Ein Kom….

  9. „Immer wieder taucht nicht nur in Deutschland die Diskussion auf, Bargeld doch abzuschaffen.“

    Naja, eine solche Diskussion bedient entsprechende wirtschaftliche Interessen. Diejenigen, die sie im Umlauf bringen tun das aus Eigennutz.

    Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Gesetzgeber unterstellt aber, daß grundsätzlich alle schuldig sind. Das ist preemptives Denken: Weil es ja sein könnte, muß man es von vornherein unterbinden. Dies widerspricht jedoch der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

    Wenn in Schweden jemand mit Bargeld zahlen will, gucken ihn die Leute schief an.

    Ein solches gesellschaftliches Klima will man auch hier erzeugen. Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ist lediglich Vorwand für die totale Kontrolle.

    Freiheit sieht anders aus.

  10. Es ist eine Frechheit, für Bareinzahlungen 15 EU und mehr zu verlangen. Es sollte unser gutes Recht sein, eine Rechnung so zu bezahlen, wie man möchte.

    Der Plan, das Bargeld abzuschaffen , ist ein weiterer Schritt zum absolut gläsernen Menschen. Ohne Bargeld, dass fängt damit an, den Kindern die Freude am Sparschwein zu nehmen. Ottonormalverbraucher kann sich keinen Notgroschen mehr weglegen. Kleingeld sammeln, um sich davon irgendwann mal einen kleinen Wunsch davon zu leisten. Es wird nachvollziehbar, wofür man jeden Euro ausgibt. Und und und. Schlimme, neue Welt.

  11. Genauso wie die 3-5 € Wasserflaschen am Flughafen. Mit dem Wegfall des Bargeldes beginnt die 2 Ägyptische Versklavung. Man wird vom Beamtentum & Klickenwirtschaft ausgenommen. So hohe Bankgebühren sind staatlich genehmigter Diebstahl von unserem Geld. Wir werden Schrit für Schritt gezwungen Geld auf ein Gebührenpflichtiges Bankkonto einzuzahlen. Können darüber nur bedingt verfügen, je nach Öffnungszeiten der Banken. Die langen Wartezeiten bis zu Gutschrift werden für Verzinsung genutzt. Trotz weniger Service immer teurerer die Banken. Wir finanzieren auch noch die Gewinne und Ousourcing der Banken, bekommen aber immer höhere Gebühren dafür, trotz, dass die meiste Arbeit PCs ausführen.

  12. Kleinere Summen mit Einschreiben Rueckschein senden ist noch eine Alternative. Ansonsten ist es spannend, dass sich niemand um die Geldwaeschegeschaefte der Banken kuemmert, die in Zwangsversteigerungen die Menschen um Leib und Leben bringen, was schlicht und ergreifend Steuerbetrug ist. Man muss nur frech genug sein.

  13. Also erstens mutmaßen Sie hier einen Betrug an, der völlig aus der Luft gegriffen ist, da jeder Hartz IV Empfänger grds. auch ein Auto besitzen darf und zweitens paßt die Antwort ja nunmal überhaupt nicht ins Topic.

  14. Naja ganz aus der Luft gegriffen scheint es ja nicht zu sein, wenn der Herr verschleiern will, dass er ein Auto hat und evtl. die Versicherskosten erahnen lassen welchen Wert das Auto hat. Natürlich darf jeder Hartz4 Empfänger ein Auto besitzen, aber nur bis zu einem Wert von 7500€. In Ausnahmefällen darf es auch mehr Wert sein, allerdings nur wenn es lange vor der Bedürftigkeit angeschaut wurde oder wenn es eine große Familie ist.

  15. Ok, also sollte ich mal eine höhere Rechnung zu zahlen haben, leihe mir dafür das Geld von Familie und Freunden ( hab es da ich es mir leihen muss, also nicht auf dem Konto) werde ich im vornherein beschuldigt eventuell Geld zu waschen?
    Ebenfalls, brauch ich doch nicht auf meine Bank rennen, es dort einzahlen, warten bis ich darüber verfügen kann und dann mach ich noch ne Überweisung, obwohl ich es bei der Bank direkt zahlen könnte? Komische Logik.

    Gerade für ländliche Gegenden wo es teilweise nicht mal ein Geldautomaten gibt bzw. eine kleine Filiale die sich meiner Sache annimmt.

    Wenn meine Bank 40km weit weg ist wo ich einzahlen müsste und die Bank, von dem wo ich etwas zahlen müsste nur 20km, fahr ich doch keine 40km.
    Ich hoffe doch, dass die 20km entfernte Bank, es zulässt das ich meine Rechnungen begleichen DARF.

  16. Samstag bei der Postbank eingezahlt, Donnerstag 10.30 die Gutschrift auf dem Girokonto bekommen.

    Zu beachten ist die Ausweispflicht. Ohne Ausweis geht auch bei Summen unter 1000€ nichts mehr. Erst nachdem auf dem Überweisungsvordruck zusätzlich Geburtsort und -datum eingetragen sind, wird die Einzahlung entgegengenommen. Früher habe ich Bargeld bei Volksbank und Sparkasse eingezahlt (ca. 1x Jahr und 10-12€ Gebühr), wettbewerbedingt bietet die Volksbank diesen Service aber nicht mehr an, und die Sparkasse will gleich 20 Euronen ab-„greifen“, deshalb denke ich, dass der Artikel oben nicht mehr aktuell ist (leider) …

Schreibe einen Kommentar